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MEINUNGSSTARK, SCHWANKENDE LEISTUNGEN – GEHÖRT TORWART ANDREAS WOLFF NACH WIE VOR IN DIE DEUTSCHE NATIONALMANNSCHAFT?

HENNING FRITZ (46)
wurde 2007 Weltmeister und bereits 2004 als erster Torwart überhaupt als Welthandballer ausgezeichnet. Er bestritt 235 Länderspiele für Deutschland.

AUFGEZEICHNET VON DIETMAR GESSNER

Henning Fritz: Natürlich gehört Andy Wolff weiterhin in die Nationalmannschaft. Seit seiner überragenden Leistung bei der EM 2016 hat er an sich selbst, und die Öffentlichkeit an ihn, den Anspruch, konstant auf hohem Niveau Weltklasse-Leistungen abzurufen. Dieser Anspruch ist richtig so. Doch diese Konstanz, diese Stabilität fehlt Andy Wolff seit dem EM-Triumph 2016, den Deutschland zu grossen Teilen ihm zu verdanken hat. Warum ist das so? Im athletischen Bereich kann ich keine Defizite erkennen, ich denke, dass er körperlich sehr hart an sich arbeitet. Haben seine Schwankungen also mentale Gründe, setzt er sich eventuell zu viel unter Druck? Das muss er für sich herausfinden. Bei der WM im Januar in Ägypten blieb er klar unter seinen Möglichkeiten. Aber vor ihm stand auch eine völlig neue, nicht eingespielte Abwehr. Da kann ein Torwart kaum glänzen, jedoch war diese Situation vorher klar. Ein ganz wichtiger Punkt in der Bewertung und Positionierung von Wolff als Nationaltorwart ist seine Meinungsstärke. Wir wollen Sportler, die sich medial meinungsstark äussern, auch mal einen Spruch raushauen. Wie Andy Wolff. Er hat große Visionen und ehrgeizige Ziele, redet deshalb auch öffentlich gerne Klartext. Von zentraler Bedeutung ist jedoch, wie seine Teamgefährten damit umgehen. Finden sie es okay, dann ist es okay. Nervt es sie jedoch nachhaltig, dann müssen sie – zum Beispiel Trainer und Kapitän – mit ihm darüber sprechen. Und dann muss er sein Verhalten eventuell ändern. Sollte er dazu nicht in der Lage sein, dann müsste ich meine Bewertung zu seinem Verbleib in der Nationalmannschaft vermutlich revidieren. Einen vom Team ausgegrenzten Torwart kann sich keine Mannschaft erlauben. Das sorgt nur für unnötige Unruhe, vor allem in Drucksituationen.

Henning Fritz: Natürlich gehört Andy Wolff weiterhin in die Nationalmannschaft. Seit seiner überragenden Leistung bei der EM 2016 hat er an sich selbst, und die Öffentlichkeit an ihn, den Anspruch, konstant auf hohem Niveau Weltklasse-Leistungen abzurufen. Dieser Anspruch ist richtig so. Doch diese Konstanz, diese Stabilität fehlt Andy Wolff seit dem EM-Triumph 2016, den Deutschland zu großen Teilen ihm zu verdanken hat. Warum ist das so? Im athletischen Bereich kann ich keine Defizite erkennen, ich denke, dass er körperlich sehr hart an sich arbeitet. Haben seine Schwankungen also mentale Gründe, setzt er sich eventuell zu viel unter Druck? Das muss er für sich herausfinden. Bei der WM im Januar in Ägypten blieb er klar unter seinen Möglichkeiten. Aber vor ihm stand auch eine völlig neue, nicht eingespielte Abwehr. Da kann ein Torwart kaum glänzen, jedoch war diese Situation vorher klar. Ein ganz wichtiger Punkt in der Bewertung und Positionierung von Wolff als Nationaltorwart ist seine Meinungsstärke. Wir wollen Sportler, die sich medial meinungsstark äussern, auch mal einen Spruch raushauen. Wie Andy Wolff. Er hat große Visionen und ehrgeizige Ziele, redet deshalb auch öffentlich gerne Klartext. Von zentraler Bedeutung ist jedoch, wie seine Teamgefährten damit umgehen. Finden sie es okay, dann ist es okay. Nervt es sie jedoch nachhaltig, dann müssen sie, zum Beispiel Trainer und Kapitän, mit ihm darüber sprechen. Und dann muss er sein Verhalten eventuell ändern. Sollte er dazu nicht in der Lage sein, dann müsste ich meine Bewertung zu seinem Verbleib in der Nationalmannschaft vermutlich revidieren. Einen vom Team ausgegrenzten Torwart kann sich keine Mannschaft erlauben. Das sorgt nur für unnötige Unruhe, vor allem in Drucksituationen.

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