Wenn es wehtut, wird es wehtun

Gudme ist ein außergewöhnlicher Ort. Genau hier, in der Einsamkeit der dänischen Ostseeinsel Fünen, liegt die größte Talentschmiede des Welthandballs. Gerade einmal knapp 900 Einwohner beheimatet Gudme. Bittet der hier ansässige neunmalige dänische Meister GOG (Gudme Oure Gudbjerg Håndbold) aber zum Tanz, dann ist die Gudmehallerne mit 1.800 Zuschauern praktisch immer ausverkauft.

Wer den typisch skandinavischen Zweckbau durch eine wenig pompöse Glastür betritt, wird unmittelbar zur Rechten auf die beeindruckende Geschichte dieses Klubs hingewiesen. Statt der Zurschaustellung einer glitzernden Sammlung an Medaillen und Pokalen ist es eine schlichte Auflistung von Namen, die Historie und Bedeutung von GOG für die Handballwelt untermauern.

Die lebenden Legenden Mikkel Hansen und Niklas Landin machten hier ebenso ihre ersten Schritte auf dem Weg an die Weltspitze wie einst Nikolaj Jacobsen, Lars Christiansen oder Lasse Svan. Die Tafel mit denjenigen, die bei GOG zu Nationalspielern wurden, ist lang. Neben dem Namen des derzeit unangefochtenen Superstar des Welthandballs, Mathias Gidsel, sind auch Emil Jacobsen und Emil Madsen verewigt.

Letztere drei sind dicke Kumpels. Gidsel spielt inzwischen in Berlin, Jacobsen in Flensburg und Madsen in Kiel. Als Jugendliche durchliefen sie gemeinsam die GOG-Schule, lebten gemeinsam im Internat im benachbarten Oure. Bei der Weltmeisterschaft im Januar waren sie Teil einer herausragenden dänischen Mannschaft, die am Ende genauso überzeugend wie vorhersehbar ihren nunmehr vierten Titel in Folge holte. Und gemeinsam mit der rot-weißen „Landshold“ zelebrierten sie wie keine andere Nation, was es bedeutet, Bock auf Handball zu haben.

Der kleine Emil war ungefähr neun Jahre alt, als er das erste Mal in einem Training seine Bälle schmiss. Mit zehn Jahren stand für ihn fest, dass er eines Tages in der Bundesliga für den THW Kiel spielen will. Sein Idol damals war Kim Andersson, ein Schwede. Schon als Kind hatte er auf den Holzbänken der Gudmehallerne gesessen, zumeist aber gestanden und selbst den damaligen Helden in gelb-rot zugejubelt. Das Konterfei des jungen Emil auf einem Banner an der Tribüne zeugt noch heute davon.

„Hier hat alles angefangen“, sagt der heute 24-Jährige beinahe andächtig, als „Bock auf Handball“ gemeinsam mit ihm an diesen Ort zurückkehrt.

Den vollständigen Artikel zu Emil Madsen findet ihr in der Ausgabe 18/2025 vom Magazin Bock auf Handball!

Renars Uscins
Julius Kühn