Der Vorlebemann
Seit zehn Jahren ist Florian Kehrmann jetzt Trainer des TBV Lemgo Lippe. Natürlich ist er immer noch der ehemalige Weltklasse-Rechtsaußen und Weltmeister von 2007, gleichzeitig in Lemgo aber auch der erfolgreiche und konstante Coach, die Legende und trotzdem auch einfach „der Flo“.
Freundlich und einladend ist der erste Eindruck, wenn man auf das Gelände der Phoenix Contact Arena in Lemgo kommt. Und freundlich und einladend begrüßt uns auch TBV-Trainer Florian Kehrmann an diesem Spätsommertag, einem der letzten in diesem Jahr. Kehrmanns freundliche, offene Art scheint nicht nur etwas mit dem Sonnenschein und der sonnigen Tabellensituation – der TVB hatte gerade das vierte der ersten sechs Ligaspiele in Bietigheim gewonnen und sich im oberen Drittel festgesetzt – zu tun zu haben. Vielmehr öffnet am Spielereingang ein in sich ruhender, positiver und vorwärtsgewandter Coach die Tür. „Flo, freut mich – kommt rein!“
Einen kurzen, aber nicht aufgesetzten Scherz mit dem Hausmeister und ein paar Schritte weiter stehen wir in seinem Büro. „Wenn ich ausgiebige Videostudien mache, dann nehme ich mir auch den Laptop mit nach Hause – aber sonst ist das hier mein Arbeitszimmer.“ Ein paar Pokale und Medaillen, Bilder mit alten Spielszenen und alten Haudegen wie Christian Schwarzer und Daniel Stephan an der Wand, vor dem Fenster ein Schreibtisch mit einer Flasche Wasser und einer Tasse Kaffee. Dazu ein Fernseher und ein Whiteboard. „Mehr brauche ich hier nicht“, sagt der 47-Jährige, sichtlich zufrieden mit den Arbeitsbedingungen, die er hier in Lemgo hat. „Kurze Wege, alles zentral an einem Ort. Das ist super – und das haben nicht viele Bundesligavereine.“