Lukas Zerbe: Ein Kleinstadtjunge in der grossen Handball-Welt

Lukas Zerbe ist in grosse Fussstapfen getreten. Sein Onkel Volker ist in Lemgo eine Legende. Und auch sein Vater Andreas hat hochklassig Handball gespielt und arbeitet heute bei der Sparkasse Lemgo. Genau dort also, wo auch Lukas seine Ausbildung absolviert hat. Doch der geht längst seinen eigenen Weg. 2024 wird er Lemgo und damit auch das familiäre Umfeld zum ersten Mal so richtig verlassen und zum THW Kiel wechseln.

Lukas Zerbe

Warum er heute ein so schneller Spieler ist, weiss Lukas noch ganz genau. Als der heutige Nationalspieler noch ein kleiner Junge war, wohnte er mit seiner Familie in einem Haus mit zwei Obergeschossen. Und wenn er mit seiner Schwester im Wohnzimmer im Erdgeschoss spielte, kam diese immer schnell mit einer kleinen Bitte um die Ecke. ″Meine Schwester wollte immer irgendetwas haben, was in ihrem Zimmer auf dem ersten Obergeschoss war″, erzählt der heute 27-Jährige.

Mal fehlte ein Spielzeug, mal irgendwas anderes. Und die eineinhalb Jahre ältere Lisa war clever. Denn anstatt sich selbst in ihr Zimmer zu bewegen, wusste sie genau, wie sie Lukas in Bewegung bringen konnte. ″Sie hat mir dann gesagt: Luki, ich wette mit dir, du kannst das und das nicht innerhalb von 20 Sekunden von oben holen. So wurde ich zu ihrem Laufburschen.″ Denn zugegeben, die Wette reizte den sportbegeisterten Neffen von Bundesliga-Legende Volker Zerbe natürlich. Im Vollsprint jagte Lukas also immer wieder die Treppen hoch und runter, während seine Schwester von unten laut mitzählte. Wundersamerweise schaffte es ihr kleiner Bruder stets in der richtigen Zeit. . .  Vielleicht, so vermutet der Rechtsaussen heute, hat er genau so seine Geschwindigkeit erlangt.

Es ist nur eine von vielen Geschichten, die Lukas über seine Liebsten erzählt. Wer sich mit dem Profi des TBV Lemgo Lippe unterhält, bekommt schnell den Eindruck, dass er ein Familien- und Heimatmensch ist. Er macht auch überhaupt kein Geheimnis daraus. Die Verbindung zu seinen Eltern Sabine und Andreas ist eng, selbst seine Grosseltern geht er jeden Tag besuchen. Die Rouladen von Oma Ursel hat er früher geliebt, wie er mit leuchtenden Augen berichtet. ″Jetzt macht Mama die Rouladen. Die schmecken natürlich auch gut, aber von Oma haben sie wahrscheinlich noch ein bisschen besser geschmeckt.″ Familie sei das Grösste für ihn, sagt Lukas.

Den vollständigen Artikel zu Lukas Zerbe findet ihr in der Ausgabe 10/2023 vom Magazin Bock auf Handball!

Mikael AppelgrenMikael Appelgren
Katharina FilterKatharina Filter