Abschließer, Einheizer – und bald Professor?

NEBOJSA SIMIC gilt längst als einer der besten Torhüter der Bundesliga. Ohne den Montenegriner wäre der Höhenflug der MT Melsungen undenkbar. Aber wie tickt der Mann, der regelmäßig sein Tor abschließt? „Bock auf Handball“ hat den 32 Jahre alten Spätzünder vor seiner schweren Knie- Verletzung, die ihn mindestens bis Ende des Jahres außer Gefecht setzt, in der hessischen Provinz besucht – und ist unter anderem auf überraschende Zukunftspläne gestoßen.

» Es gab keine Probleme in meinem Leben, die mich runterbringen konnten.

Ende März, frühlingshafte Temperaturen, am Himmel lacht die Sonne – und in einem Neubaugebiet im nordhessischen Melsungen winkt und lächelt Nebojsa Simic schon aus dem Fenster heraus, als „Bock auf Handball“ gerade beim Torhüter des heimischen Bundesligisten MT Melsungen eintrifft. Zu diesem Zeitpunkt ahnt Nebojsa noch nicht, dass er sich wenige Wochen später einen Kreuzband- und Meniskusriss und damit die schwerste Verletzung seiner Karriere zuziehen wird. Nein, Sorgen scheinen an diesem Tag ganz weit weg, stattdessen geben Nebojsa und seine Frau Aleksandra einem direkt ein gutes Gefühl. Sie sind freundlich und zuvorkommend, laden in das lichtdurchflutete Wohnzimmer ihrer hellen Wohnung ein.

Nach ein paar Minuten entspannter Plauderei fragt Nebojsa: „Ist das schon das Interview?“ Es entwickelt sich ein Gespräch darüber, wie für Simic das Handball-Leben angefangen hat, wie der für seine Entertainer-Qualitäten auf dem Spielfeld bekannte Schlussmann abseits des Sports über das Leben denkt und über das, was der 32-Jährige nach seinem Karriereende machen möchte.

DIE ANFÄNGE

Aufgewachsen ist Nebojsa im montenegrinischen Bar, einer Hafenstadt mit ca. 44.000 Einwohnern. Mit elf Jahren kam er dort zum Handball, debütierte für RK Sedmerac Bar schon im Alter von 14 Jahren in der zweiten Liga. Mit 15 war er bereits Stammtorhüter seines Klubs. Nebojsa wechselte 2008 zum RK Mornar Bar und übernahm dort den Platz und die Trikotnummer seines Vaters Goran, die 16. Weil den etatmäßigen ersten Torhüter Verletzungsprobleme plagten, bekam der mittlerweile 16-jährige Simic erneut früh viel Spielzeit und Verantwortung – und das im Abstiegskampf.

Für seine Mannschaft stehen zwei entscheidende Spiele an: Würden sie eines davon verlieren, steigen sie ab. Viel Druck für einen Teenager im Tor. „In der ersten Partie hatte ich 20 Paraden und wir gewannen mit einem Tor. In der zweiten hatte ich so 14 oder 15 Bälle gehalten. Und wir gewannen und blieben in der Liga. Das war so ein Spektakel“, erinnert sich Nebojsa. Er bekam ein Stipendium und den größten Bonus des gesamten Teams. Mit 16 wohlgemerkt. Er betont: „Das ist mir schon in Erinnerung geblieben.“ Nachvollziehbar …

Den vollständigen Artikel zu Nebojša Simić findet ihr in der Ausgabe 19/2025 vom Magazin Bock auf Handball!

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