Sebastian Heymann
Eines der begehrtesten Handball-Talente Europas wohnt auf einem Göppinger Hinterhof. In einer Mietwohnung auf 65 Quadratmetern im dritten Stock eines Neubaus, ohne Fahrstuhl. Dafür aber seit kurzem mit einem Geschirrspüler in der Küche und einer eigenen Waschmaschine im Keller. ″Bock auf Handball″ hat Sebastian Heymann dort besucht.
Sebastian Heymann braucht keinen Prunk. Der 23-Jährige lebt bescheiden. Und er fühlt sich sichtlich wohl in Göppingen. 2016 gab er hier bei Frisch Auf! sein Bundesliga-Debüt, warf dabei in 25 Minuten Spielzeit sechs Tore. Ein Einstand, der nicht besser hätte laufen können. Zuvor war er bei der Jugend-Europameisterschaft bereits als bester halblinker Rückraumspieler ins All-Star-Team berufen worden und damit in den Fokus der Europäischen Topklubs geraten. Fünf Jahre und einen Mittelfussbruch sowie einen Kreuzbandriss später ist er noch immer gefragt und hat seinen Vertrag im Schwabenland trotz weiterer Angebote aus dem In- und Ausland zunächst bis 2024 verlängert.
Sebastian, den alle nur ″Basti″ rufen, ist ein ausgeprägter Familienmensch, seine Eltern und Grosseltern leben in Heilbronn nur knapp eineinhalb Auto-Stunden entfernt, Vater Martin und Mutter Sabine sind zu jedem seiner Heimspiel da. Basti ist behütet aufgewachsen, lediglich 500 Meter weit weg von der Trainingshalle des TSB Heilbronn-Horkheim. Dort machte er, nachdem ihm beim Fussballprobetraining die Tränen gekommen waren, seine ersten Schritte auf dem Handballfeld. Und in der Folge führte ihn sein Weg von den Minis über alle Jugendmannschaften bis in die dritte Liga. Zunächst mit einem Zweitspielrecht ausgestattet, wechselte er anschließend aus der vertrauten Umgebung nach Göppingen.